schon über eine Woche Herbst
Eine Woche und jede Menge Nebel liegt zwischen diesem (jenen) Mittwoch und heute. Die Woche nach und nach. Der Nebel plötzlich. Wieder diese Bank. Wieder H.C. Artmann neben mir. Eine Frau mit zwei Hunden geht vorbei. Rauch aus meinem Mund (der Geist in der Flasche). Zwei Bänke weiter ein Mann, der sehr sorgfältig die Bank bearbeitet auf die er sich später setzen wird, während ich die kalte Luft in die Lungen sauge und an Hustenbonbons denke. Jetzt sitzt er, aber gleich darauf steht er erneut auf. Ein Fahrrad fährt quietschend vorbei. Der Mann sitzt nach weiteren Nachbesserungen wieder. Der Verkehr rauscht genauso wie letzte Woche, aber es fällt schwerer an Wellen zu denken, an Brandung und Meer. Die Straßenbahnen fahren heute ungeschmückt, keine kichernden Männer. Rote Jacken statt rosa T-Shirts. Meine Gedanken sitzen im Zug und öffnen Antwortschreiben auf Briefe, die ich nie abzuschicken gewagt habe. Die Schienen sprechen von der Möglichkeit, die Zeit könnte jeden Augenblick neu anfangen still zu stehen. Die Knöpfe am Hemd meines Vaters. Wenn ich die Zahl errate wird alles anders. Es ist zu spät mit mir zu reden.
Also gehe ich ohne ein Wort.
Also gehe ich ohne ein Wort.
FrannyGlass - 30. Sep, 11:18
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