Beschreibungen
Ich habe lange nichts geschrieben. Ihr habt mich sicher schon vermisst. Ich weiß. Und darum will ich euch jetzt wenigstens verraten, worüber ich die ganze Zeit nachgedacht habe.
Wollt ihr wissen, worüber ich die ganze Zeit nachgedacht habe? Natürlich wollt ihr das wissen. Ich habe über Beschreibungen nachgedacht. Ich meine, was beschreiben wir, wenn wir glauben wir würden etwas beschreiben? Was beschreibe ich z.B., wenn ich den Reizhusten meines Sitznachbarn in der U-Bahn beschreibe? Meine Erleichterung, wenn er endlich aussteigt, die Erinnerung an zahllose eigene Reizhustenanfälle, die Brille, die ihm beim Husten jedes Mal beinahe von der Nase rutscht, die Frage, ob Seymour nur aufgrund dieses Hustens den richtigen Mantel für diesen Mann gefunden hätte?
Ich meine, versteht ihr worauf ich hinauswill? Hätte die Beschreibung irgendetwas mit diesem Mann zu tun? Und wenn ich mich selbst beschreiben wollte, hätte das irgendetwas mit mir zu tun? Und das führt zwangsläufig zu der Frage, was für ein Theater man aufführt, wenn man schreibt.
Wollt ihr wissen, worüber ich die ganze Zeit nachgedacht habe? Natürlich wollt ihr das wissen. Ich habe über Beschreibungen nachgedacht. Ich meine, was beschreiben wir, wenn wir glauben wir würden etwas beschreiben? Was beschreibe ich z.B., wenn ich den Reizhusten meines Sitznachbarn in der U-Bahn beschreibe? Meine Erleichterung, wenn er endlich aussteigt, die Erinnerung an zahllose eigene Reizhustenanfälle, die Brille, die ihm beim Husten jedes Mal beinahe von der Nase rutscht, die Frage, ob Seymour nur aufgrund dieses Hustens den richtigen Mantel für diesen Mann gefunden hätte?
Ich meine, versteht ihr worauf ich hinauswill? Hätte die Beschreibung irgendetwas mit diesem Mann zu tun? Und wenn ich mich selbst beschreiben wollte, hätte das irgendetwas mit mir zu tun? Und das führt zwangsläufig zu der Frage, was für ein Theater man aufführt, wenn man schreibt.
FrannyGlass - 30. Apr, 21:37
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