Boo-Boo
Wisst ihr woran ich heute immerzu denken muss?
An Seymours Unterwasserbrille. Jetzt wollt ihr wissen, wie sie aussah und so, dabei spielt das gar keine Rolle.
Boo-Boo hat sie zuletzt gesehen. Oder Lionel. Das ist ihr Sohn, also mein Neffe, weil Boo-Boo meine Schwester ist. (Ja, stellt euch vor, unser Schöpfer hat dafür gesorgt, dass sich unsere vielköpfige Familie fortpflanzt. Er hat uns Geburt und Tod geschenkt, bevor er uns im Stich gelassen hat. Meinetwegen nennt mich bitter oder nachtragend. Aber es gibt einfach Dinge, die kann ich niemandem verzeihen.) Genau genommen sah Boo-Boo die Unterwasserbrille unseres Bruders Seymour bevor ihr Sohn sie versenkte, sie den unergründlichen Tiefen eines stehenden Gewässers übergab. Wenn ich mich richtig erinnere, war das in diesem Sommer, als Lionel immer verschwand und sich weigerte Boo-Boo ins Boot zu lassen. Sie hat mir das immer wieder erzählt. Man kann es ihr vermutlich nicht verübeln, eine junge Mutter und dieser Knirps von viereinhalb Jahren, der ganz allein in seinem Boot sitzt, und niemanden an sich heranlässt (ganz abgesehen davon, dass er Seymours Sachen ins Wasser wirft). Ich habe bei dieser Geschichte nie nachgefragt oder sie ausgefragt oder so. Sie hatte wohl einfach immer wieder das Bedürfnis, darüber zu reden.
Ich verstehe nicht, wie man so am Unglück hängen kann, ohne es zu begreifen.
An Seymours Unterwasserbrille. Jetzt wollt ihr wissen, wie sie aussah und so, dabei spielt das gar keine Rolle.
Boo-Boo hat sie zuletzt gesehen. Oder Lionel. Das ist ihr Sohn, also mein Neffe, weil Boo-Boo meine Schwester ist. (Ja, stellt euch vor, unser Schöpfer hat dafür gesorgt, dass sich unsere vielköpfige Familie fortpflanzt. Er hat uns Geburt und Tod geschenkt, bevor er uns im Stich gelassen hat. Meinetwegen nennt mich bitter oder nachtragend. Aber es gibt einfach Dinge, die kann ich niemandem verzeihen.) Genau genommen sah Boo-Boo die Unterwasserbrille unseres Bruders Seymour bevor ihr Sohn sie versenkte, sie den unergründlichen Tiefen eines stehenden Gewässers übergab. Wenn ich mich richtig erinnere, war das in diesem Sommer, als Lionel immer verschwand und sich weigerte Boo-Boo ins Boot zu lassen. Sie hat mir das immer wieder erzählt. Man kann es ihr vermutlich nicht verübeln, eine junge Mutter und dieser Knirps von viereinhalb Jahren, der ganz allein in seinem Boot sitzt, und niemanden an sich heranlässt (ganz abgesehen davon, dass er Seymours Sachen ins Wasser wirft). Ich habe bei dieser Geschichte nie nachgefragt oder sie ausgefragt oder so. Sie hatte wohl einfach immer wieder das Bedürfnis, darüber zu reden.
Ich verstehe nicht, wie man so am Unglück hängen kann, ohne es zu begreifen.
FrannyGlass - 23. Mär, 09:55
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