Der Zoo
wenn ich traurig bin, gehe ich in den zoo. ich bin nicht besonders häufig traurig, oder vielleicht bin ich doch die meiste zeit meines lebens traurig, genauso traurig wie ihr alle da draußen, die ihr nichts besseres zu tun habt, als meine zeilen zu lesen, aber die meiste zeit bin ich auf diese weise unglücklich, dass ich es selbst nicht bemerke. die butter merkt es an der art, wie ich sie auf mein brot schmiere und der boden unter meinen füssen merkt es an der art, wie ich auftrete, aber ich, franny glass, merke es nicht und lächle jeden an und schweige zu den dummen bemerkungen, die mir um die ohren fliegen und wenn ich die tauben verscheuche, vertreibe ich mit der gleichen bewegung die unangenehmen erinnerungen. So sind die meisten tage und an diesen tagen brauche ich keinen zoo. aber es gibt auch die anderen tage, an denen mich nicht einmal die langeweile trösten kann und dann gehe ich in den zoo.
ich erwarte keinen trost von einem zoobesuch, ich erwarte auch nicht, dass die tiere dort meine traurigkeit teilen (obwohl sie das zweifellos tun). ich erwarte überhaupt nichts von meinem zoobesuch und sobald mir das klar wird, bin ich irgendwie glücklich. und darum brauche ich den zoo.
ich erwarte keinen trost von einem zoobesuch, ich erwarte auch nicht, dass die tiere dort meine traurigkeit teilen (obwohl sie das zweifellos tun). ich erwarte überhaupt nichts von meinem zoobesuch und sobald mir das klar wird, bin ich irgendwie glücklich. und darum brauche ich den zoo.
FrannyGlass - 27. Mär, 15:06
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Herbst (Theodor Storm)
Schon ins Land der Pyramiden
floh'n die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage
Ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergeh'n.
Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.
Und es leuchten Wald und Heide,
Dass man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Lieg' ein ferner Frühlingstag.
CU
Nachtrag:
solutions (nullneun)
und ihr wisst, bananenfische
gelb, gekrümmt und leidenvoll
deckt euch selber mal die tische
dann heist's 'haben' anstatt 'soll'