"Mein ganzer Verfall hat sich an einem Kinde vollzogen." (Saul Bellow, "Der Regenkönig")
FrannyGlass - 30. Nov, 16:26
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FrannyGlass - 14. Aug, 11:55
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Und leben. Immer weiterleben. Bis eine einzige große Geschichte daraus wird. Die Zeit verfährt und hinter ihren Schatten, gehen neue auf.
FrannyGlass - 1. Aug, 21:34
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Wir schreiben uns aus dem Leben und das Leben schreibt sich in uns ein. Und etwas drittes zeichnet Striche in unser begrenztes Dasein.
FrannyGlass - 9. Jun, 17:39
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Es kommt ja nicht darauf an, was man liest. Aber wie man es liest, darauf kommt es an. Wenn es um das Ankommen geht, um das Ankommen und nicht um das Aufkommen, um das es bereits vorher gegangen ist, weil vor dem Ankommen jemand aufkommen muss für die Möglichkeit irgendwo anzukommen.
Und jedes Denken, das zum Nachdenken verführt, ist eine kreisrunde Bewegung.
FrannyGlass - 6. Jun, 10:54
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Habt ihr euch schon einmal Gedanken um diese Worte gemacht?
Diejenigen, die ihr Leben, die Umstände, sogar andere Menschen zufrieden stellen und sich einrichten in diesem Stillstand. Und die anderen, die es sich schwer machen und immer wieder den Mut haben, alles in Frage zu stellen. Die suchen, was zu dem Mantel gehört, statt einfach nur den schönen Stoff zu bewundern.
Aber was soll das? Man kann sich nicht aussuchen, welche Fragen das Leben einem stellt.
FrannyGlass - 31. Mai, 22:49
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Ich habe lange nichts geschrieben. Ihr habt mich sicher schon vermisst. Ich weiß. Und darum will ich euch jetzt wenigstens verraten, worüber ich die ganze Zeit nachgedacht habe.
Wollt ihr wissen, worüber ich die ganze Zeit nachgedacht habe? Natürlich wollt ihr das wissen. Ich habe über Beschreibungen nachgedacht. Ich meine, was beschreiben wir, wenn wir glauben wir würden etwas beschreiben? Was beschreibe ich z.B., wenn ich den Reizhusten meines Sitznachbarn in der U-Bahn beschreibe? Meine Erleichterung, wenn er endlich aussteigt, die Erinnerung an zahllose eigene Reizhustenanfälle, die Brille, die ihm beim Husten jedes Mal beinahe von der Nase rutscht, die Frage, ob Seymour nur aufgrund dieses Hustens den richtigen Mantel für diesen Mann gefunden hätte?
Ich meine, versteht ihr worauf ich hinauswill? Hätte die Beschreibung irgendetwas mit diesem Mann zu tun? Und wenn ich mich selbst beschreiben wollte, hätte das irgendetwas mit mir zu tun? Und das führt zwangsläufig zu der Frage, was für ein Theater man aufführt, wenn man schreibt.
FrannyGlass - 30. Apr, 21:37
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Manchmal denke ich, dass das der Grund für meinen Zusammenbruch damals gewesen ist. Dass ich im Grunde Maria nacheifern wollte, die es fertig gebracht hatte, Jesus dazu zu überreden, ihren Bruder doch nicht sterben zu lassen. Vielleicht dachte ich, wenn mein Glaube stark genug wird, könnte diese Lazarus Geschichte noch einmal passieren. Mit Seymour.
Aber dann stelle ich mir wieder die Schaulustigen vor dieser mit einem riesigen Stein versiegelten Höhle vor, in der Lazarus vor sich hinfaulte. Ich sehe sie immer mit vielen sehr weißen Tüchern, die sie sich mit einer verzweifelten Vehemenz vor den Mund pressen. Und Jesus, den das alles wenig kümmert, Jesus, laut meinem Bruder der einzig intelligente Mensch in der Bibel, verdrückt eine Träne, spricht einen Befehl aus.
Ihr könnt sagen, was ihr wollt, an Lazarus hat er dabei nicht gedacht.
FrannyGlass - 21. Apr, 11:17
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