Mittwoch, 27. Juni 2012

Zahnlose Versprechen

Ein zahnloses Versprechen. Wie fallen einem so sonderbare Wendungen ein? Wer pflanzt sie mir in den Kopf?
Ich mag keine Fragen und darum denke ich an Buddy. An einen Fluss, den ich nie gesehen habe und an dem wir gemeinsam sitzen, eine Angel in der Hand, damit wir unsere Gedanken von einander fern halten können.
Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, fragt Buddy und ich sage: Ach halt doch den Mund.
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Freitag, 14. Oktober 2011

El Lobo

Lobo heißt Wolf, sagte sie. Die anderen fragten: Und was hat das mit Mutterliebe zu tun? El lobo, sagte sie und die anderen zuckten die Achseln, sahen weg und redeten nicht länger mit ihr. Aber ein schönes Wort ist es doch, sagte sie. Nicht trotzig, nicht traurig. Nur so. Und ging zur Theke, um zu bestellen, aber der Barmann sagte: Du hast genug. Ja, sagte sie. Sie lachte. Das weißt du und ich, ich weiß es auch. Und nun mach schon. Gib mir was zu trinken.
Lobo, hörte sie die anderen höhnen und bevor sie ging, sehr deutlich und scharf: Mutterliebe. Hast du schon davon gehört?
Sie hob den Kopf, nicht um jemanden anzusehen, nur um gerade zu sitzen, die Schultern zurück und nippte an ihrem Kaffee.
Erschrecken Sie nicht, sagte ich, ich spreche Sie nicht an. Ich fürchte mich nämlich vor Wölfen.
Sie können nicht warten?, fragte sie. Ist es das? Sie wollen alles auf einmal haben. Dabei sah sie mich an.
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Sonntag, 9. Oktober 2011

Überzahl

Es gibt viel zu viele Blogs, ist euch das schon aufgefallen?
Vielleicht sollte ich zurücktreten. Ihr antwortet mir ja nicht einmal.
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Freitag, 7. Oktober 2011

Herbstmäntel

Und Tomas Tanströmer?
Ich muss das vielleicht ausführen; vielleicht auch nicht. Ich muss gar nichts. Aber es ist so, dass dieser Typ, dieser Tomas eine Art Gedichte schreibt, so langsam, so lange, so ... na ja, wer bin ich schon, das richtige Adjektiv dafür zu finden; jedenfalls ich denke, er ist einer von denen, die mein Bruder gemocht hätte, wenn ihr versteht was ich meine. Und ach, die Welt ist voller Mäntel aus Worten, in die man sich hüllen kann. Und das brauchen wir doch alle, jetzt im Herbst ganz besonders, oder?
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Donnerstag, 6. Oktober 2011

...

Kennt ihr eigentlich Jaques Brel?
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Mittwoch, 27. April 2011

Nur so

„Nur so“, sagte das Mädchen, „einfach nur so“. Sie sah aus wie eine, die meint, was sie sagt. Der Mann sah sich ihre Hände an. Er liebte ihre Hände. Besonders wenn sie die weißen wollenen Fäustlinge trug. Sie ließen sie so unschuldig aussehen.
„Warte hier“, sagte das Mädchen, „es wird nicht lange dauern.“
Sie entriss dem jungen Mann ihre Hände und lief zur Tür. Der Mann stand da mit hängenden Armen, verloren. Sie hätte ihm wenigstens ihre Handschuhe dalassen können, fand er. Er blieb stehen. Genau dort, wo das Mädchen ihn verlassen hatte. Nicht einen Millimeter hatte er sich bewegt, als sich die Tür wieder öffnete und das Mädchen vor ihm stand. Ihren Wangen waren rot.
„Was hast du gemacht?“, fragte er sie.
„Geredet“, sagte sie, „nur geredet.“
Ihre Handschuhe steckten in ihren Manteltaschen.
„Worüber?“, fragte der Mann.
„Komm, gehen wir Kaffee trinken“, sagte das Mädchen und hüpfte dem Mann voran.
„Sieh doch, es schneit!, sagte sie.
Kurz bevor der Mann sie einholte, lief sie wieder voraus, breitete die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken und drehte sich im Kreis. Die Schneeflocken landeten vorsichtig auf ihrem Mantel, ließen sich behutsam auf ihren dunklen Haaren nieder, verfingen sich in ihren Wimpern.
Sie sahen sich nur bei Schnee. Wenn der Schnee unter den Füßen knirschte und den Verkehr lahmlegte, rief sie ihn an.
„Komm“, rief sie in den Hörer, „lass uns spazieren gehen“.
Und ihm blieb keine Zeit, seine Handschuhe zu suchen. Sobald er ihre Stimme gehört hatte, konnte er an nichts mehr denken. Er flog ihr entgegen, die Kälte spürte er nicht.
Ihre Augen waren blau und klar. Er sah sein lächerliches Spiegelbild im Glanz ihrer Augen. Unbeholfen und tölpelhaft kam er sich vor. Ein Schauer durchlief ihn. Seine Haare stellten sich auf, alle Muskeln zogen sich zusammen, um dieser Welle von Kälte zu trotzen. Dann ergriff er ihre Hände und konnte sich an nichts erinnern, außer, dass er sie liebte.
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Montag, 25. April 2011

Anfänge

Ich wusste nicht, wie oft ich noch von vorn anfangen könnte. Irgendwann würde ich mich den Tatsachen stellen müssen. Diesem Scheitern, das mich noch jeden vielversprechenden Anfang abbrechen ließ, dass trotzdem niemals vollkommen genug war, um endgültig aufzugeben, um nicht mit einem neuen Anfang auf das Scheitern des Vorangegangenen zu reagieren.
Aber hatte Gott es denn anders gemacht? Hatte nicht auch er ein paar Steine in die Landschaft gesetzt, einige Flächen trockengelegt, andere unter Wasser stehen lassen, Tiere ins Spiel gebracht und zu guter Letzt einen Menschen geschaffen, dem es selbst überlassen blieb, einen Zusammenhang zwischen all diesen Einzelteilen herzustellen und dem Ganzen Namen zu geben. Aber die Menschen spielten mit, verlangten nach einem zweiten Menschen, übertraten die Regeln, sorgten für Bewegung, dafür, dass die Geschichte immer weiter ging.
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Montag, 28. Februar 2011

Freiheit

Wie das Wasser in sich selbst ertrinkt. Die kleinen Tropfen in der großen Hoffnung untergehen, sich in den Kiemen der Fische festsetzen, in die Bewegungen die nur darauf warten, geködert und gefangen zu werden. Es ist nicht die Grete an der der Fischer erstickt. Es sind nicht die falschen Wünsche, die das Wasser immer dunkler tönen. Es ist nicht die Frau vom Fischer und nicht der Butt. Es ist die Langmut. Die Unentschlossenheit. Die kleine Frau steht am Strand und denkt nach. Aber sie macht sich keine Gedanken worüber sie nachdenkt. Das ist Freiheit.
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Der Wasserhahn - 7. Apr, 08:52
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